Die Gemälde nach Räumen IIStudierzimmer und Atelier
Das Studierzimmer
Das Werk "Das Frühstück" wurde als Wandmalerei entworfen und anlässlich der zweiten impressionistischen Aus-stellung 1876 präsentiert.
Der Charme des Sujets entsteht insbesondere durch den direkten Eindruck, die einfache Anspielung auf familiäres Leben, von dem nur einige flüchtige Spuren zeugen. Der Tisch wurde nach dem Essen nicht abgeräumt. Der an einem Ast hängende Hut, die auf der Bank abgelegte Tasche und der Sonnenschirm scheinen vergessen worden zu sein. Im kühlen Schatten der Bäume spielt der kleine Jean Monet friedlich mit einigen Holzbrettchen.
Wie auch bei anderen Bildern Monets kann hier eine Ähnlichkeit mit Vuillard und Bonnard festgestellt werden, die einige Jahre später gleiche Themen behandeln. Die Nahaufnahme des auf halber Höhe präsentierten Anrichtetisches aus Weidenruten, kontrastiert mit der weiblichen Figur in der rechten Bildhälfte und erinnert an bevorzugte Stilelemente der Nabis.
Dieses Motiv hat van Gogh insgesamt in vier Darstellungen abgebildet, die er zwischen März und Mai 1888, während seines legendären Aufenthaltes in Arles geschaffen hat. Offensichtlich hatte er an diesem Motiv, das ihn an seine holländische Heimat erinnerte, großen Gefallen gefunden.
Der eigentliche Name der Brücke “Pont de Langlois” ging auf den Namen des damaligen Brückenwärters zurück.
Die Malerei ist hier noch ganz der impressionistischen Eindrucks-Wiedergabe verpflichtet. Man meint fast die flirrende Hitze zu spüren, das lustige Geschwatze und Geplätschere der Waschweiber zu hören.
Interessant ist es auch, diese altertümliche Brücke im Vergleich mit der damals relativ neu erbautern Eisen- bahnbrücke von Asnière zu betrachten: einer Art von Symbol für die zunehmend fortgeschrittene industrielle Revolution.
Was Vincent van Gogh vermittels seiner Malerei anfasste, erweckte er zum Leben.
Kein Gegenstand, und sei er von noch so offensichtlichem Gebrauchscharakter, den seine Kunst nicht mit der Energie und Liebe erfüllt hätte, die man geradezu das übergeordnete Prinzip seiner Malerei nennen kann.
So sind auch in diesem Werk, diese Fischerboote am Strand von Saintes-Maries-de-la-mer alles andere, als die beschauliche Strandszene, zu der dieses Motiv anderen Künstlern geraten wäre.
Im Mai 1888 machte van Gogh einen mehrtägigen Ausflug von Arles zum Städtchen Saintes-Maries an der französischen Mittelmeerküste, unter anderem entstanden dort Skizzen für dieses Gemälde. Es zeigt die für die Region typischen farbenfroh gestrichenen Fischerboote, vier liegen am Strand, vier sind weiter entfernt im Wasser zu erkennen. Schon auf den ersten Blick überträgt sich die überbordende Lebensfreude auf den Betrachter, mit der van Gogh sein Motiv überformt hat. Nicht nur in der leuchtenden Bema-lung der Bootsrümpfe und Masten, auch in den Farben des Himmels und im Schwung der Linien, spricht alles in diesem Gemälde vom unverbrauchten Glück eines sonnigen Tags an der See.
Die Fischerboote machen trotz des Sands unter ihrem Kiel keinen nutzlosen oder abgelegten Eindruck, sie scheinen vielmehr erfüllt von einer unbändigen Lust aufs Meer. Beinahe erscheint es so, als könnten die Fischerboote jeden Augenblick aus eigener Kraft in die Wellen zurückspringen.
Van Goghs " Fischerboote am Ufer" sind mehr als die Studie eines Landstrichs und der Arbeitsgeräte seiner Bewohner — in seiner Aufbruchsstimmung macht das Gemälde, auch tausende Kilometer von jeder Küste entfernten, Landratten neue Hoffnung:
Das Meer beginnt nicht im Wasser, sondern in der Sehnsucht nach ihm.
Die Seinebrücken in Paris verbinden das Rive Droite genannte rechte, nördlich gelegene Ufer der Seine mit dem linken Ufer, der Rive Gauche. Verschiedentlich liegen sie auf Flussinseln auf oder überqueren lediglich einen Flussarm.
Von ihren 777 Kilometern Gesamtlänge fließt die Seine während 13 km durch die heutige Hauptstadt Frankreichs. Je nach Zählung der Brücken und Stege sind es 37 bis 43 Exemplare.
War sie als Transportweg einerseits der wichtigste Faktor für die Entstehung und Entwicklung der Stadt Paris, die hier an oder auf der größten Seine - Insel ihren Ursprung hatte, so mussten andererseits schon sehr früh die Brücken die Landwege auf beiden Ufern verbinden. Zunächst hatten die Brücken aber auch einen die Einwohner schützenden Charakter.
Aus der Perspektive des Straßenverkehrs werden sie heute oft als Hindernis gesehen und nicht mehr in ihrer Ursprungsfunktion als Verbindungsmittel betrachtet.
Die Eisenbahnbrücke Asnières geht auf eine der ältesten Eisenbahnlinien Frankreichs, die 1837 eröffnete Strecke Paris – Saint-Germain-en-Laye zurück. Die 1852 erneuerte Brücke war die erste schmiedeeiserne Brücke und wurde später u. a. von Vincent van Gogh gemalt. Nach mehrfachen Erweiterungen ist sie inzwischen mit zehn Gleisen eine der breitesten Eisenbahnbrücken der Welt.
Das Atelier
Zaandam liegt rund 18 km nordwestlich von Amsterdam entfert. Noch heute kommen aus aller Welt Besucher, um dieses einzigartige Stück Holland mit seinen Mühlen, Holzhäusern und Werkstätten in Augenschein zu nehmen, denn hier lebt das Holland des 18. und 19. Jahrhunderts fort.
Im Jahre 1871 lebte Claude Monet in Zaandam. Während seines viermonatigen Aufenthalts in Zaandam malte er 24 Landschaften und ein Porträt.
Darunter: "Das blaue Haus".
Etwas Merkwürdiges hat es mit Zaandam auf sich. Hier fehlt nämlich die Struktur einer gewöhnlichen Stadt. Eigentlich besteht der Ort aus zwei parallelen Deichen beiderseits der Zaan: Ost- und Westseite.
Das berühmte "gelbe Haus" in Arles,
das Vincent van Gogh im Herbst 1888 zum Empfang seines Freundes Paul Gauguin mietete, einrichtete, ausmalte und mit seinen Bildern füllte, gibt es nicht mehr.
Bei einem Bombenangriff der Alliierten am 25. Juni 1944 wurde es zerstört. An seiner Stelle steht heute ein kleines Hotel, das "Terminus - Van Gogh".
Die Besitzerin, eine muntere alte Dame von 84 Jahren, zeigt dem neugierigen Gast ein Foto der Ruinen, die nach dem Angriff, - den sie selbst miterlebte und beinahe nicht überlebt hätte -, übrig geblieben waren. Sonst jedoch hat sich in der Umgebung kaum etwas verändert. Das Nachbarhaus zum Beispiel, das eben-falls auf einem Bild des Malers erscheint, ist leicht zu erkennen.
Die beiden Monate, zwischen Oktober und Dezember 1888, die van Gogh und Gauguin hier verbrachten, sind in den Biographien beider Maler eine besonders rätselhafte Zeit.
Was genau während dieser acht Wochen zwischen den Freunden geschah, ist bis heute nicht geklärt, obwohl Hunderte von Forschern und Kunsthistorikern alles daran gesetzt haben, ausgehend von den weni- gen gesicherten Tatsachen Licht in das Dunkel zu bringen, wobei sie aber oft genug über abwegige Mutmaßungen und Phantastereien nicht hinauskamen.
Laut van Gogh selbst eine Studie, die „ein weißes Haus im Grünen mit einem Stern am Nachthimmel und einem orange-erleuchteten Fenster und schwarzem Laub und einer dunkelrosa Note“ zeigt. Während in der berühmten Sternennacht, die Vincent van Gogh ebenso wie sein Bruder Theo als misslungen betrachtete, der nächtliche Himmel durch kräftige, geschwungene Farbstriche eine lebhafte Note erhält, steht im Gemälde "Das weiße Haus bei Nacht" der Himmelskörper ruhig am Himmel. Es ist das einzige
in Auvers gemalte Bild eines Hauses mit solch einem Himmelskörper und gleichzeitig sein letztes Bild mit einem Sternenmotiv. Im Jahr 2001 wiesen mehrere Presseberichte auf eine Untersuchung des Astrono- men Donald Olson von der Southwest Texas State University hin, der anhand der Positionierung des Himmelskörpers über dem Haus und der Blickrich-tung des Betrachters die genaue Entstehungszeit des Gemäldes auf 19 Uhr (nach anderen Quellen 20 Uhr) am 16. Juni 1890 bezeichnete und den Himmelskörper eindeutig als den Planeten Venus identifizierte.
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr."
Vincent van Gogh (1853 - 1890)